Für unsere Oberliga-Mannschaft gab es eine deftige Heimniederlage gegen HB Mülheim-Urmitz. Dabei hatte sich das HLZ, nach der starken Leistung in Offenbach, Chancen ausgerechnet zuhause gegen den Tabellenelften etwas zu holen.
Der HB-Trainer Hilmar Bjarnason sagte vorsichtig vor dem Spiel: „Wir sind gewarnt durch euren Auswärtssieg in Offenbach und wir wollen heute mindestens ein Tor mehr machen als ihr, um vom Tabellenende weiter wegzukommen.“
Malte Metz sagte: “Unser Ziel ist es heute an die gute Leistung in Offenbach anzuknüpfen. Wir spielen eine 5:1 Deckung und wollen so den Angriff von Mühlheim stören.“
Bis zur 20. Minute ging der Plan sehr gut auf. Rot-Weiß-Grün zeigte ein beherztes Spiel, eine kompakte Abwehr, spielte ein schnelles Tempo und ging verdient in Führung (3:1, 6:4, 7:5 in der 12. Min.). Bjarnason legte die Grüne Karte (14. Min.). In der Folge kam die Mannschaft vom Mittelrhein langsam besser ins Spiel, aber bis zum (11:12, Andy Jagenow, 22. Min.) war es ein Spiel auf Augenhöhe.
Kurz vor Ende der ersten Halbzeit (23. Min.), schien es so, als wäre ein Schalter umgelegt worden und bis zum Ende des Spiels war eine komplett andere Spielweise zu sehen. Was war passiert? Es häuften sich in dieser Phase mehrere vergebene Bälle, mehrere Lattentreffer mit Verlust des Ballbesitzes und schnelle Kontertore durch die Gäste. Mühlheim ergriff so jede sich bietende Chance, drehte im Rückraum auf und urplötzlich stand es 12:18 zur HZ. Unsere junge Mannschaft hatte das Spiel in wenigen Minuten viel zu leicht und komplett aus der Hand gegeben. In 9 Minuten hatten die Mittelrheiner einen 1:7 Lauf hingelegt.
Die Zuschauer auf der Tribüne rieben sich in der Pause die Augen. Was war da los? Mühlheim-Urmitz schien in HZ 1 über lange Zeit als ein machbarer Gegner.
Zur HZ 2 hatten sich die Jungs in der Pause etwas vorgenommen
, kamen aber sofort wieder außer Tritt mit technischen Fehlern und Black-out Abgaben ins Nirwana. Die Mannschaft verlor komplett den Faden, Mühlheim netzte konsequent, häufig vom Rückraum ein und unsere Angriffe wurden zumeist zu hektisch vorgetragen. Das HLZ fand einfach kein Rezept mehr an diesem Tag.
Malte Metz liegt er noch einmal die grüne Karte in der 49. Minute (16:23), die aber keinerlei Wirkung zeigte. Im Anschluss direkt wieder Hektik, technische Fehler und ein drei Tore Lauf von Mühlheim-Urmitz, zum 16:26. Es ging einfach nichts mehr, auch im Anschluss ein 7m verschossen und Großchancen vergeben. Sebi Wieland wurde kurz von dem Ende noch rüde bei einem Konterlauf gefoult – es gab Rot gegen die Gäste, aber das Spiel war längst verloren. Sebi humpelte angeschlagen vom Platz – an dieser Stelle gute Besserung Sebi! Am Ende stand ein klares 23:37 an der Tafel – ein komplett gebrauchter Abend. Die Mannschaft hatte sich weit unter Wert verkauft und sich viel zu leicht aus dem Tritt bringen lassen.
Stimmen nach dem Spiel, A-Jugendspieler Jakob Chrust: „Nach dem 9:9 haben wir vorne einfach unsere Chancen nicht mehr genutzt. In der zweiten HZ wollten wir gut anfangen, haben aber sofort den Faden verloren, sind jetzt sehr enttäuscht. Wir müssen lernen, wenn’s mal nicht läuft nicht gleich den Kopf hängen zu lassen, sondern kämpfen und zurückkommen.“ Malte Dorra ergänzte gefrustet: „Nach 15 Minuten haben wir aufgegeben und aufgehört Handball zu spielen.“
Trainer Malte Metz sagte sehr angefasst: „Die Mannschaft hat sich früh aufgegeben. Das war nicht ok. Es wird eine Herausforderung für mich als Trainer in der kommenden Trainingswoche. Wir wollen trotzdem gegen die Südpfalztiger zurückkommen, eine gute Leistung zeigen und im Kellerduell punkten.“
Wir dürfen gespannt sein, ob unsere junge Mannschaft nächste Woche im Duell der Kellerkinder eine Reaktion und ein anderes Gesicht zeigt.
HLZ Friesenheim/Hochdorf: Andreas Jagenow (5), Levin Bohn (4), Jakob Chrust (3), Luca Metz (3), Moritz Schulz (3), Malte Dorra (2), Dominic Jochum (2), David Wolsiffer (1), Max Diener, Matthias Meyer, Thomas Ohmer, Tobias Repp, Jens Seithel, Sebastian Wieland