Die Eliteschulen des Sports sind Schulen, die durch den DOSB ausgezeichnet wurden und durch die Förderung durch den Deutschen Sportdachverband, Talenten besondere Möglichkeiten zur Vereinbarkeit von Schule und Leistungssport ermöglichen. In Deutschland gibt es derzeit um die 40 solcher ausgezeichneten Schulen. Eine davon in Rheinland-Pfalz und diese befindet sich in Kaiserslautern.
Lange bereitete dieser Umstand den Verantwortlichen des HLZ Friesenheim-Hochdorf Kopfzerbrechen. Die Sportförderstruktur im eigenen Bundesland mit eben jener einzigen Eliteschule des Sports im 60km entfernten Kaiserslautern macht es nicht einfach hier in der Region Leistungssport zu betreiben.
Ein Segen war es daher als im Sommer 2023, der Kontakt zu Christian Stang, der den Leistungssport am Ludwig-Frank-Gymnasium (LFG) in Mannheim koordiniert, zustande kam.
Schnell war man sich einig, zukünftig zusammenzuarbeiten. Die bundeslandübergreifenden „Herausforderungen“ waren schnell geklärt und so gab es noch im Juli 2023 einen ersten Informationsabend für Eltern und Kinder des HLZ.
Derzeit besuchen zwei Spieler der Friesenheim-Hochdorfer Spielgemeinschaft das LFG. Eliteschulen des Sports ermöglichen es Leistungssportlern beispielsweise, flexibel und den Anforderungen des Sports angemessene Stundenpläne zu gestalten. Zweimal die Woche können die Sportler, bei entsprechendem Angebot, an einem Frühtraining in ihrem Verein teilnehmen. Unterrichtsbeginn für diese Schüler ist an diesen Tagen erst zur 3. Stunde. „Das System ist in erster Linie für Kaderathleten ab den Nationalkadern (NK) ausgelegt“ erklärt Stang. „Wir sind hier in Mannheim aber dazu in der Lage und bereit dazu, die Fördermöglichkeiten, gerade auch in Mannschaftssportarten wie dem Handball, Schülern zugutekommen zu lassen, die keinen NK Status mitbringen“. Möglich ist dies unter anderem, da das LFG gemeinsam mit dem Olympiastützpunkt Heidelberg für die Schwerpunktsportarten Leichtathletik, Hockey, Eishockey, Eiskunstlauf, Kanu, Handball und Turnen zuständig ist.
Ein flexibler Umgang mit Klausuren bei Kaderlehrgängen oder z.B. wichtigen Turnieren, zusätzliche Trainingseinheiten im Hauseigenen Kraftraum oder aber spezielle Nachhilfeangebote, falls dann aufgrund der Doppelbelastung doch mal etwas nicht so läuft wie es soll, sind weitere Möglichkeiten am LFG.
„Trotz der leistungssportfreundlichen Rahmenbedingungen, bleibt natürlich das Ziel, gute schulische Leistungen zu erbringen. Mit unseren Möglichkeiten versuchen wir gemeinsam mit den Vereinen und Trainern unseren Teil dazu beizutragen, dass den Talenten beides ermöglicht wird“ führt Stang weiter aus.
Manuel Kuner (Leistungssportkoordinator HLZ) „Wir sind glücklich
, mit dem LFG in Mannheim einen naheliegenden Zugang zu einer Eliteschule des Sports bekommen zu haben. In den nächsten Jahren gilt es nun, Eltern und Sportler davon zu überzeugen, dass sich der Weg nach Mannheim in die Schule lohnt. Insbesondere für unsere zahlreichen Landeskader- und NK-Athleten mit ihrer Dreifachbelastung aus Schule, Verein und Kadermaßnahmen, wollen wir gemeinsam mit dem LFG ein Angebot schaffen, das die jungen Menschen sowohl auf ihrem schulischen wie auch sportlichen Weg begleitet und bestmöglich fördert.“