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Mit einem blauen Auge davongekommen

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Nach dem hart erkämpften Auswärtssieg bei der HSG TSG/1. FC Kaiserslautern (30:33) am Samstag stand unter der Woche das Nachholspiel gegen TV 03 Wörth an. Dabei musste Trainer Steffen Christmann erneut auf einige Spieler verzichten, die aber durch die Breite des Kaders und Ergänzungen aus dem Drittliga-Team adäquat ersetzt wurden. Der Coach war durch die jüngsten Ergebnisse des Gegners gewarnt: „Wörth kommt mit drei Siegen in Folge zu uns und hat eine breite Brust. Auch wenn sie „nur“ im Mittelfeld platziert sind, ist das Team nicht zu unterschätzen. Die meisten Niederlagen waren denkbar knapp. Der TV lässt sich nicht abhängen, das Team kämpft bis zum Schluss und gibt nie auf. Sobald man denkt, dass man das Spiel im Griff hat, schlagen sie zurück.“ Eine Einschätzung, die sich im Verlauf des Spiels als geradezu prophetisch erweisen sollte.

Zunächst schien das Spiel jedoch den von den HLZ-Verantwortlichen und dem Großteil der Zuschauer erhofften Verlauf zu nehmen. Schnell konnten die Gastgeber über die linke Seite ein 4:1 herausspielen (6. Minute). Linksaußen Sebastian Wieland traf dabei zweimal per Tempogegenstoß resultierend aus guter Abwehrarbeit. Mihailo Ilic war aus dem linken Rückraum ebenfalls zweimal erfolgreich. Bis zur 14. Minute konnte Wörth mit 2-3 Toren auf Distanz gehalten werden, ehe ein 4-Tore-Lauf der Gäste für den Führungswechsel sorgte (8:9 in der 20. Minute). In dieser Phase ließen unsere Jungs die Griffigkeit in der Abwehr vermissen. In der Offensive wurde zu schnell und unüberlegt abgeschlossen. „Bleibt im System!“, hieß es von der Bank. Luis Maier und Sebastian Wieland brachten ihr Team mit je zwei Toren wieder in Front (13:11, 27. Minute) und erneut hatte man auf der Tribüne das Gefühl, dass sich das HLZ jetzt absetzen würde. Doch auch dieses Mal blieben die Gäste dran und verkürzten bis zur Pause auf 14:13. Torhüter Ragnar Vollbrecht verhinderte dabei in letzter Sekunde noch den möglichen Ausgleich.

Der Start in den zweiten Spielabschnitt verlief ausgeglichen bis zum 16:16 in der 36. Minute. Malte Dorra, Jens Seithel und Nick Haas sorgten dann wieder für drei Tore Vorsprung beim Stand von 19:16 in der 40. Minute. Offensiv agierte das Team jetzt durchdachter und konnte immer wieder Lücken in die Abwehr der Gäste reißen, von denen Malte Dorra auf Halbrechts profitieren konnte. Auch Rechtsaußen Nick Haas traf zuverlässig und sollte noch zum entscheidenden Spieler werden. Nachdem der Vorsprung auf vier Tore angewachsen war (26:22 in der 52. Minute), bewahrheitete sich die Einschätzung von Coach Christmann erneut. Alexander Scherrer brachte sein Team wieder zurück ins Spiel und glich zum 26:26 aus. Der Matchwinner sollte aber die Farben des HLZ tragen. Zunächst traf Nick Haas nervenstark von Rechtsaußen, ehe er kurz darauf als dritter Siebenmeter-Schütze seines Teams sicher verwandelte. Zwei Minuten vor Schluss stand es 28:26. Alexander Scherrer schaffte erneut den Anschluss, der vermeintlich letzte Angriff gehörte aber den Gastgebern. Eine dramatische letzte Minute sollte ihren Lauf nehmen. Zunächst kam der Abschluss des HLZ zu früh und zudem noch erfolglos. Wörth hat im Tempogegenstoß die Chance zum Ausgleich, doch der zuvor glücklose Mika Schwenken hält den freien Wurf und ermöglicht somit Mihailo Ilic den Deckel draufzumachen. Mit 29:27 bleiben die beiden Punkte in TVH-Sportzentrum.

„Wir sind heute definitiv mit einem blauen Auge davongekommen. Wie erwartet hat es uns Wörth unheimlich schwergemacht. Das war sicher nicht unsere beste Leistung, aber auch solche Spiele sind für die Entwicklung einer jungen Mannschaft wichtig. Wir haben es nicht geschafft, über einen längeren Zeitraum bei uns zu bleiben und unser System herunterzuspielen. Das müssen wir lernen!“, war Steffen Christmann nach dem Sieg erleichtert.

Weiter geht es im Aufstiegsrennen mit zwei Heimspielen im TVH-Sportzentrum. Am 04.03.2022 ist zunächst der TSV Iggelheim zu Gast und zwei Tage später geht es gegen TS Rodalben.

Es spielten:

Mika Schwenken (Tor), Ragnar Vollbrecht (Tor), Sebastian Wieland (5/1), Nick Haas (4/1), Benjamin Gremmelspacher, Lars Friedmann, Jens Seithel (2), Tom Prahst (1), Yannik Polifka (1), Jan-Philipp Winkler, Mihailo Ilic (5), Paul Streuber (1), Luis Maier (2), Malte Dorra (8/2)

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