Wenn man sich auf die Auswärtsfahrt zum TuS Ferndorf macht, wird man schon auf dem Weg nach Kreuztal mit Sieg und Siegen konfrontiert. Circa 17 km vor dem Zielort Stählerwiese, der Heimspielstätte des TuS, verlässt man die A 45 bei der Ausfahrt Siegen, der Fluss Sieg fließt durch die Universitätsstadt mit 102.000 Einwohnern. Das HLZ musste sich aber erwartungs-gemäß dann doch mit dem Wort „Niederlage“ auseinandersetzen und mit einer solchen die Heimfahrt antreten. Trotz eines couragierten Auftrittes unserer Jungs wurde der Tabellenführer seiner Favoritenrolle gerecht und behielt mit 34:25 die Oberhand.
Bereits beim Blick auf die Aufstellung musste man befürchten, dass es für das Team von Cheftrainer Gabriel Schmiedt ein schwerer Gang werden würde. Neben den langzeitverletzten Nikola Sorda, Niklas Schwenzer und Jan-Philipp Winkler konnten auch Mika Schwenken, Timo Heuft und Matthias Meyer die Reise ins Siegerland nicht antreten. Zudem standen Mihailo Ilic und Kaspar Manfeldt Hansen nicht zur Verfügung, da sie zeitgleich mit den Eulen Ludwigshafen in Hüttenberg im Einsatz waren. So fanden sich im 13-Mann-Kader mit Lennard Fink und Lars Thiele zwei Spieler der U19 als Alternativen wieder, die durchaus zu gefallen wussten. Die Gastgeber hingegen traten ohne nominellen Linksaußen an und setzten auf zwei Kreisläufer
, die im Laufe des Spiels dann auch immer wieder hervorragend von Spielmacher Janko Kevic in Szene gesetzt wurden. Das HLZ ging mit Philipp Wenning im Tor, Kapitän Simon Schwarz am Kreis, Nick Haas und Gianluca Herbel auf den Außenpositionen, sowie Levin Bohn, Marcel Reis und Luis Maier im Rückraum in die Partie und es schien zu Beginn, dass das Match den erwarteten Verlauf nehmen würde. Ferndorf startete vor 1103 Zuschauern gut in die Partie und setzte sich schnell auf 6:2 ab. Der Halbrechte Marvin Mundus trug sich dreimal in Folge in die Torschützenliste ein, die restlichen drei Tore wurden vom Kreis durch Valentino Duvancic und Mattis Michel erzielt. Das HLZ versuchte aus dem Rückraum zum Erfolg zu kommen, scheiterte aber mehrmals an Lucas Puhl im Tor der Gäste. Nach dem 8:3 in der 10. Minute (erneut wurde Duvancic erfolgreich am Kreis freigespielt) wechselte unser Linksaußen Gianluca Herbel auf die halblinke Rückraumposition. Es begann die beste Phase unserer Jungs. Philipp Wenning zeigte zwei Paraden in Folge und unsere Außen Nick Haas sowie Patrick Friedmann erzielten je zwei Tore und verkürzten zur Überraschung des Publikums auf 8:7 (15. Minute). Kurz darauf folgte dann sogar der Ausgleich durch Moritz Schulz in der 19. Spielminute zum 9:9. Marvin Mundus nahm jetzt wieder das Heft in die Hand und eröffnete mit zwei Toren einen 4:0-Lauf seines Teams zum 14:10 (24.), doch erneut schlug das HLZ zurück und verkürzte innerhalb von zwei Minuten wieder auf 15:13. Im Angriff setzte Schmiedt jetzt erfolgreich auf den siebten Feldspieler, in der Defensive agierte Gianluca Herbel vorgezogen in der 5:1-Abwehr. Auch nach einem weiteren Rückstand von vier Toren ließ sich die Schmiedt-Sieben nicht abschütteln und kam durch Luis Maier sowie dem heutigen Topscorer des HLZ Patrick Friedmann mit seinem sechsten von insgesamt sieben Treffern auf 18:16 heran. Fünf mitgereiste Fans aus der Pfalz freuten sich kurz darauf über einen couragierten Auftritt ihres Teams beim Halbzeitstand von 19:16.
Den Gastgebern war zu Beginn der zweiten Halbzeit anzumerken, dass der bisherige Spielverlauf nicht nach ihren Vorstellungen verlaufen war und sie schnell für eine Entscheidung sorgen wollten. In der 38. Minute schloss Julius Fanger dann auch einen 7:1-Lauf ab und sorgte mit seinen Mannschaftskameraden für klare Verhältnisse (25:17). Gianluca Herbel, mittlerweile auf Halbrechts, erzielte die nächsten drei Tore des HLZ zum zwischenzeitlichen 28:20 (42.) und stellte seine Variabilität unter Beweis. Der nominelle Linksaußen kam während des Spiels auf allen Rückraumpositionen zum Einsatz und stellte sich voll in den Dienst der Mannschaft. Den Spielverlauf konnte er indes aber auch nicht mehr entscheidend beeinflussen. Ferndorf kontrollierte jetzt die Partie und spielte in der Offensive geduldig freie Wurfchancen heraus, die aus dem Rückraum oder vom Kreis genutzt wurden. Auf Seiten des HLZ feierte Lars Thiele in der 49. Minute mit seinem Treffer zum 30:21 Torpremiere in der 3. Liga. Marcel Reis und Levin Bohn konnten nochmals auf 31:24 (57.) verkürzen, doch die Partie war längst entschieden. Den Schlusspunkt setzte der zweite U19-Spieler des HLZ. Lennard Fink erzielte den 34:25-Endstand in einer fairen Partie, die unauffällig und souverän von den Schiedsrichtern Marel Herrmann und Nico Schöttelndreier geleitet wurde.
Gabriel Schmiedt: „Der Sieg für Ferndorf ist natürlich hochverdient und geht auch in der Höhe in Ordnung. Zu Beginn der zweiten Halbzeit hat der TuS seine Qualität eindrucksvoll unter Beweis gestellt. Schade, dass wir da nicht gegenhalten konnten. Aber ich bin sehr zufrieden mit meiner Mannschaft, die sich in jeder Aufstellung gewehrt hat und ans Limit gegangen ist. Ferndorf ist nicht unser Maßstab, schon gar nicht mit dem heute zur Verfügung stehenden Kader, der so auch noch nie zusammengespielt hat. Aber nochmals, alle haben sich reingehängt und alles gegeben. Die Jungs können stolz auf ihre Leistung sein und Selbstvertrauen mit in die kommenden Aufgaben nehmen.“
Die entscheidenden Wochen im Kampf um den Klassenerhalt werden mit dem Heimspiel gegen den TV Gelnhausen am Samstag, den 13.04.2024 um 19 Uhr im TVH-Sportzentrum eingeläutet. Einem Team, das eher als der Tabellenführer und Aufstiegsaspirant auf Augenhöhe mit unseren Jungs ist. Mit der Unterstützung der HLZ-Fans soll und muss der Nichtabstiegsplatz verteidigt werden.
TuS Ferndorf
Lucas Puhl (Tor), Jonas Wilde (Tor/1), Josip Eres (8/2), Julius Fanger (4), Ante Simic, Arvid Poetz, Mattis Michel (2), Daniel Hideg (1), Linus Michel, Marvin Mundus (7), Janko Kevic, Fabian Hecker, Paul Schikora (1), Valentino Duvancic (10)
HLZ Friesenheim-Hochdorf
Philipp Wenning (Tor), Roko Peribonio (Tor), Moritz Schulz (2), Lennard Fink (1), Lars Thiele (1), Luis Maier (2), Nick Haas (3), Marcel Reis (3), David Szilagyi, Patrick Friedmann (7), Gianluca Herbel (4), Simon Schwarz, Levin Bohn (2)
Schiedsrichter: Marel Herrmann, Nico Schöttelndreier
Zuschauer: 1103
Siebenmeter: 2/2 zu 0
Zeitstrafen: 4 zu 3
Spielfilm: 3:1, 8:3, 8:7, 10:10, 14:10, 15:13, 19:16 (HZ), 26:17, 30:20, 31:24, 34:25 (Ende)