In einem gemeinsamen Projekt haben die IGS Edigheim und das Handball-Leistungszentrum Friesenheim – Hochdorf (HLZ) mit Unterstützung der BASF Jugendlichen Streethandball vermittelt. Neben dem Spaß an Sport und Spiel, ging es auch darum den gesundheitlichen Folgen der Pandemie entgegenzuwirken und das mit Erfolg.
Alles begann mit einer Mail, die zufällig den Sportlehrer Heiko Sturm an der IGS Edigheim erreichte. Die BASF warb hierin für ihren jährlich stattfindenden Projektwettbewerb „Gemeinsam Neues schaffen“, bei dem Organisationen gefördert werden, die zusammen gemeinnützige Projekte entwickeln und durchführen. „Die Kinder und Jugendlichen waren damals in einer schwierigen Situation. Während bzw. nach der Pandemie waren viele Sportangebote sowie der Schulsport eingeschränkt. Geringere sportliche Betätigung und Bewegung im Alltag waren Folgen, denen ich unbedingt entgegenwirken wollte“, so Sturm. Das HLZ Friesenheim-Hochdorf, das mit der IGS Edigheim schon länger eine erfolgreiche Schulkooperation führt, brachte dann den entscheidenden Einfall für das Projekt: Streethandball. Dies ist eine Form des Handballs, welche, wie der Name bereits sagt, nahezu überall gespielt werden kann. Kleine und weiche Bälle erleichtern hier das Fangen und Werfen und nehmen die Angst vor dem Ball. Hinzu kommt, dass mit stark vereinfachten Regeln gespielt wird und nur wenige Spieler benötigt werden. „Streethandball ist perfekt für die Schule. Alle können durch die Vereinfachungen mitspielen und es kann nahezu überall gespielt werden, wo der Boden einigermaßen eben ist. Zusätzlich hat ein Ball- bzw. Mannschaftssport einen hohen Motivations- und Aufforderungscharakter“, schwärmt Manuel Kuner, einer der Verantwortlichen beim HLZ Friesenheim-Hochdorf. Neben dem Spiel und den gesundheitsfördernden Effekten war bei der Projektentwicklung ein großes Ziel, dass Integration und Teilhabe am und im Sport gefördert werden und so die Klassengemeinschaft gestärkt wird und weniger Konflikte auftreten.
Um das geplante Projekt umzusetzen
, brachte das HLZ im vergangenen Schuljahr Trainer aus dem Vereinssport in den Sportunterricht, die gemeinsam mit den Sportlehrkräften die Begeisterung am Handballsport weitergaben und die Kinder und Jugendlichen zum Spiel führten. Ihr erlerntes Wissen konnten sie schließlich bei selbst organisierten Turnieren erproben und umsetzen. Die BASF ermöglichte es durch ihre Spende, dass wichtige Materialien wie Bälle und mobile Tore angeschafft werden konnten. Auch konnten mit den Geldern zusätzlich Gesundheitstage durchgeführt werden, bei denen mit dem Ball sportliche Fähigkeiten wie Kraft, Ausdauer und Schnelligkeit verbessert werden konnten, um entstandene Defizite aufzuholen.
Wissenschaftlich begleitet wurde das Projekt von Studierenden der Universität Mannheim, die eine empirisch basierte Wirkungsmessung durchführten. Basierend auf Schülerumfragen und Interviews haben die Forschenden herausgefunden, dass das Projekt „HandbALL x IGS Edigheim – Gemeinsam zum Erfolg“ in vielen der untersuchten Aspekte erfolgreich war. Das Streethandball Konzept wurde von den Jugendlichen gut angenommen. Sie hatten Spaß am Handball und fühlten sich dabei gut, was auf die in der Projektentwicklung erhofften positiven körperlichen und mentalen Gesundheitseffekte schließen lässt.
Auch der Eindruck der interviewten Sportlehrerin und des Handballtrainers, dass die Jugendlichen motiviert an dem Angebot teilnahmen und gemeinsam spielten, deckt sich mit den Angaben der Teilnehmenden. Die Integration aller, ein weiteres Kernanliegen des Projektes, klappte gut, da auch nicht sportbegeisterte Kindern von den Klassenkameraden motiviert und miteinbezogen werden.
Auch nach dem Projekt fliegen die Bälle weiter. Ausgehend von den Erfolgen des Projekt stärkt das HLZ Friesenheim Hochdorf den Handballsport und die Gesundheitsförderung in Schulen, indem sie über den Projektzeitraum hinaus den Schulsport an der IGS Edigheim mit ihren Trainern unterstützt, die ihr Fachwissen und ihre Leidenschaft in die Schule tragen.
Text: Heiko Sturm (Sportlehrer an der IGS Edigheim und Verbindungslehrer zum HLZ)