Nach zwei Niederlagen in Folge ist am Samstagabend der frischgebackene Tabellenführer zu Gast im TVH-Sportzentrum. Der TuS Ferndorf hat sich am vergangenen Sonntag im Spitzenspiel der Staffel Südwest in der heimischen Stählerwiese vor 1282 Zuschauern gegen die HSG Krefeld Niederrhein mit 31:29 durchgesetzt und grüßt mit 15:1 Punkten von der Tabellenspitze.
Beim Aufstiegsaspiranten läuft demnach alles nach Plan. Lediglich gegen den Longericher SC Köln musste das Team von Trainer Ceven Klatt am fünften Spieltag einen Punktverlust hinnehmen. Der ehemalige Übungsleiter der Eulen Ludwigshafen kann auf einen breiten Kader mit viel Qualität zurückgreifen. Mit Janko Kevic verfügt Ferndorf zum Beispiel über einen Spielmacher mit über 70 Einsätzen für die kroatische Nationalmannschaft. Auch der Name Daniel Hideg dürfte dem pfälzischen Handballinteressierten bekannt vorkommen, spielte dieser doch von 2018-2020 im Trikot der Eulen Ludwigshafen in der ersten Bundesliga. Hideg war es auch, der am Sonntag vor allem in der zweiten Halbzeit maßgeblichen Anteil am Sieg seines Teams gegen Krefeld hatte. Sechs seiner insgesamt acht Tore erzielte er im zweiten Spielabschnitt. In Torhüter Lucas Puhl sah Linkshänder Marvin Mundus nach dem Match einen weiteren wesentlichen Faktor für den Heimerfolg. Als erfolgreichsten Torschützen in der bisherigen Saison weist die Statistik Josip Eres aus. Mit 30 Toren aus dem Feld und 20 erfolgreichen Siebenmetern in 7 Spielen belegt der Rechtsaußen aktuell den 8. Platz der Torjägerliste. Toller Kader, viele Optionen in der Offensive, fast perfekte Punkteausbeute – es läuft also bei den Mannen aus dem Siegerland.
Ganz anders ist die Situation bei den Jungs von Chefcoach Gabriel Schmiedt. Nach einem hervorragenden Saisonstart mit 9:3 Punkten musste das HLZ in den letzten beiden Spielen Federn lassen und steht mittlerweile mit 9:7 Punkten auf dem 7. Tabellenplatz. Für den Übungsleiter kein Problem: „Wir sind bezüglich der Punkteausbeute voll im Soll. Aber wir müssen schnell die richtigen Lehren aus den letzten beiden Spielen ziehen. Wir brauchen im Angriff mehr Überzeugung und müssen die technischen Fehler vermeiden. Außerdem brauchen wir mehr Variabilität in der Offensive. Unsere Aufgabe als Trainerteam ist es
, unseren jungen Spielern Lösungen zu bieten. Daran haben wir in der Trainingswoche gearbeitet.“ Gegen die drittbeste Abwehr der Liga wird genau das auch nötig sein. Aber auch der Defensivverbund, in den ersten erfolgreichen Spielen Grundlage des Erfolgs, muss wieder stabiler werden, um gegen den TuS bestehen zu können. Zu wenige Ballgewinne und daraus resultierende einfache Tore hat Schmiedt als weiteren Grund für die Niederlage bei TuS Opladen ausgemacht.
Es muss also vieles zusammenlaufen, um den Jungs aus dem Siegerland die erste Saisonniederlage beibringen zu können. Den Favoriten solange es geht ärgern und dann mal sehen, ob es für Punkte reicht, ist wohl die treffendste Beschreibung der Ausgangssituation. Es wird aber auch darum gehen, sich mit einem guten Spiel Selbstvertrauen für die kommenden Aufgaben zu holen. Als krasser Außenseiter hat man nichts zu verlieren und kann ohne Druck aufspielen. Ob und wie dies dem HLZ gelingt, kann man entweder live in der Halle ab 19 Uhr oder bei Sportdeutschland-TV verfolgen.