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Bundesliga, Bundesliga, hey, hey!!!

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Unfassbar! Überragend! Sensationell! Und sooo verdient!!! Es ist ein Tag, an dem jeder Superlativ zu klein ist. Mit aufopferungsvollem Einsatzwillen und unbändigem Glauben haben es unsere Jungs mit den erst vor zwei Wochen eingesprungenen Trainern Malte Metz und Yannick Adrian sowie Team-Manager Holger Friedmann geschafft sich für die Bundesliga zu qualifizieren. Die HSG Dutenhofen-Münchholzhausen gewinnt das Qualifikations-Turnier vor uns, dem SV 64 Zweibrücken und der HSG Hanau wünschen wir viel Erfolg bei der Nach-Quali am kommenden Wochenende.

„Wir reisen hier als Underdog an und haben nichts zu verlieren. Lasst uns das erste Spiel gegen Zweibrücken mit maximaler Freude und Lust angehen. Und dann schauen wir, was geht!“ Trainer Malte Metz fand bereits vor dem ersten Spiel, wie auch im weiteren Verlauf des Tages, die richtigen Worte. Dass auch die taktische Marschroute passte, zeigte sich sofort. Unsere Jungs verteidigten von der ersten Sekunde an leidenschaftlich. Es dauerte bis zur 13. Minute, bis die Löwen den ersten Treffer erzielen konnten. Nicolai Winheim im Tor war bereits jetzt ein großer Rückhalt und lieferte Parade um Parade ab. Einziges Manko war die eigene Chancenverwertung. Lediglich Jakob Chrust, Lennard Fink und Levin Bohn trafen zum Zwischenstand von 3:0. So drehten die Rosenstädter die Partie zum 4:5-Halbzeitstand aus Sicht unserer Jungs. Auch die zweite Hälfte verlief intensiv und ausgeglichen. Zweibrücken legte meist vor, unser Team ließ sich aber nicht abschütteln. Bis zur 31. Minute gelang uns kein Tor aus dem Spiel heraus. Die erkämpften Siebenmeter verwandelte Levin Bohn nervenstark und zuverlässig. In der 32. Minute vollendete David Wolsiffer einen 3:0-Lauf und brachte das HLZ erstmals in Führung (10:9). Doch Zweibrücken legte erneut vor und so war es neun Sekunden vor Schluss Levin Bohn (7 Tore!) vorbehalten per Siebenmeter zum gerechten Unentschieden zu treffen. Was dieser Punkt Wert sein sollte, zeigte sich erst später am Tag.

Im zweiten Spiel traf man auf die Gastgeber HSG Hanau, die bereits zum Auftakt der HSG Dutenhofen-Münchholzhausen mit 14:18 unterlagen und somit bereits gehörig unter Druck standen. Zwischenzeitlich hatte Zweibrücken gegen Dutenhofen-Münchholzhausen gewonnen, was zeigte, dass hier vier Mannschaften auf Augenhöhe die Bundesliga-Teilnehmer unter sich ausmachten. Hanau begann stark und ging mit 3:1 in Führung. Doch unsere Jungs blieben dran und konnten in der 13. Minute durch Lars Friedmann zunächst ausgleichen und kurz darauf durch Levin Bohn mit 6:5 in Führung gehen. Hanau musste in dieser Phase den verletzungsbedingten Ausfall des Halblinken Erik Pogadl verkraften. Unsere Jungs dagegen hatten jetzt richtig Feuer gefangen und ließen keine freien Würfe mehr zu. Der Innenblock bestehend aus Jan Schmidt und Lennard Fink verteidigte überragend und war der Schlüssel zum Erfolg im weiteren Spielverlauf. Zur Halbzeit konnte das HLZ eine knappe Führung (8:7) mit in die Kabine nehmen. Noch einmal konnte Hanau kurz nach Wiederanpfiff ausgleichen, doch ein 3:0-Lauf durch Mathis Kosla, Levin Bohn und Jakob Chrust brachte Grün-Weiß-Rot auf die Siegerstraße. Angefeuert von gut 50 mitgereisten, frenetischen Fans spielte das Team jetzt wie aus einem Guss und ließ sich den Erfolg nicht mehr nehmen. Am Ende sorgten zwei Tore von Rechtsaußen Dominik Hiel und ein Treffer von Kreisläufer Lennard Fink für den 17:11-Endstand und die zwischenzeitliche Tabellenführung.

Im direkt folgenden Spiel gegen den Turnierfavoriten HSG Dutenhofen-Münchholzhausen war jetzt die Ausgangslage, dass durch einen Punktgewinn sowohl das HLZ als auch SV 64 Zweibrücken für die Bundesliga qualifiziert wären. So kam es zu einer kurzfristigen Fan-Freundschaft und die Halle war fest in pfälzischer Hand. Mathis Kosla erzielte auf Halbrechts die ersten beiden Treffer des HLZ und Linksaußen David Wolsiffer stellte in der 8. Minute die 3:1-Führung her. Die HSG blieb dran, musste aber bis zur 16. Minute auf die erste Führung warten (6:5). Auch dieses Match war geprägt von leidenschaftlicher Verteidigung mit einem überragenden Torwart Nicolai Winheim, der in allen drei Spielen durchspielte. Erneute zwei Tore des B-Jugendlichen Mathis Kosla, der eine bockstarke erste Halbzeit spielte, bedeuteten den 7:7-Halbzeitstand. Nach ausgeglichenen fünf Minuten nach Wiederanpfiff setzten sich die Hessen bis zur 30. Minute auf 11:9 ab. Coach Malte Metz nahm seine Auszeit und stellte im Angriff auf 7 gegen 6 um. Linksaußen Lukas Gerstner hielt das HLZ mit zwei Toren im Spiel, doch der Ausgleich wollte nicht mehr gelingen. Mit 13:12 siegte die HSG Dutenhofen-Münchholzhausen und feierte die Qualifikation zur Jugend-Bundesliga.

Der durchaus berechtigte Stolz auf die eigene Leistung wurde von der Enttäuschung der Niederlage überlagert. Im abschließenden Spiel der bis dahin punktlosen und bereits ausgeschiedenen Gastgeber gegen Zweibrücken war man jetzt auf einen Sieg der HSG Hanau angewiesen. Wer nun glaubte, dass die Hessen nicht mehr alles investieren würden, sah sich schnell getäuscht. Von Beginn an spielten sie engagiert auf, während man Zweibrücken die Last des „Nicht-verlieren-Dürfens“ deutlich anmerkte. Nach dem schnellen 3:0 der Gastgeber konnten die Rosenstädter noch auf 4:3 (7. Minute) herankommen, doch in der Folge setzte sich die HSG wieder ab. Zur Halbzeit hieß es 12:7. Spätestens als der SV 64 auch zu Beginn der zweiten Halbzeit keine Lösungen fand und Hanau den Vorsprung auf 19:11 in der 31. Minute ausbaute, wuchs die Hoffnung unserer Jungs auf die Sensation. Und kurz darauf brachen alle Dämme. Bereits in den letzten Minuten wurde die Bundesliga-Qualifikation lauthals besungen, die letzten Sekunden wurden heruntergezählt und es war Wirklichkeit!!! Das HLZ spielt zwei Jahre nach seiner Gründung, sechs Jahre nach der letzten Teilnahme der TSG Friesenheim und drei Jahre nach dem TV Hochdorf wieder im Konzert der großen mit und ist erstklassig!!!

Der Dank geht neben Spielern, Trainern und Betreuern vor allem an die vielen mitgereisten Zuschauer, die wie eine Wand hinter dem Team standen und auch neue Schlachtrufe erfunden haben. Die Biber-Eulen werden jetzt in die Republik ziehen. Einzelne Spieler hervorzuheben würde der überragenden Mannschaftsleistung nicht gerecht werden, weshalb bei der abschließenden Aufzählung der Spieler die erzielten Tore fehlen werden. Daher an dieser Stelle ein großes Lob an die Spieler, die nur wenig oder gar nicht zum Einsatz kamen, dies aber klaglos hinnahmen und sich voll in den Dienst der Mannschaft stellten. Euer Anteil am Erfolg ist genauso hoch zu bewerten wie jedes einzelne Tor. Gleiches gilt für die verletzten Spieler oder die Jungs des erweiterten Kaders, die nicht berücksichtigt wurden und sich unter die Fans mischten. Ihr alle seid Bundesliga-Spieler, auch wenn es wahrscheinlich noch ein paar Tage dauern wird, bis wir alle realisieren, was wir geschafft haben!!!

Es spielten:

Daniel Liese (Tor), Nicolai Winheim (Tor), Jan Fabian (Tor), Dominik Hiel, David Wolsiffer, Joshua Kontschak, Lars Friedmann, Yakup Bugra Kilic, Oliver Oschatz, Mathis Kosla, Levin Bohn, Lukas Gerstner, Ari Spindler, Lennard Fink, Jakob Chrust, Jan Schmidt

Trainer: Malte Metz, Yannick Adrian, Holger Friedmann (Betreuer)

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